Der Weltkrieg am 17. Juni 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Die Schlagzeilen vom 14. Juni 1917

 Der deutsche Heeresbericht:

Sturmerfolg am Chemin-des-Dames - Erfolglose englische Angriffe in Flandern und im Artois

Großes Hauptquartier, 17. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
In Flandern war der Artilleriekampf abends südöstlich von Ypern und nördlich von Armentières stark. Südwestlich von Warneton stießen englische Abteilungen zweimal vor; sie wurden zurückgeschlagen.
Vom Kanal von La Bassée bis zur Bahn Arras-Cambrai herrschte rege Kampftätigkeit der Artillerien. Bei Monchy und Croisilles setzten die Engländer ihre Vorstöße morgens und abends fort. Während der Feind östlich von Monchy glatt abgewiesen wurde, drang er nordwestlich von Bullecourt vorübergehend in unsere Gräben ein. In Gegenstößen, bei denen wir über 70 Gefangene einbehielten, wurde die Stellung zurückgewonnen.
Auch südwestlich von Cambrai sowie zwischen Somme und Oise zeigte sich der Feind rühriger als in letzter Zeit.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
An der Aisne-Front schwoll das Feuer zeitweilig zu erheblicher Stärke an. Am Chemin-des-Dames brachen abends Sturmtrupps eines bayerischen Regiments in die französische Stellung nordwestlich des Gehöftes Hurtebise, erkämpften sich den Besitz einer Bergnase und hielten sich gegen drei starke Gegenangriffe. 25 französische Jäger mit 4 Maschinengewehren wurden hier eingebracht.
In der Champagne war vielfach die Feuertätigkeit rege.
Heeresgruppe Herzog Albrecht: 
Keine wesentlichen Ereignisse.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die Gefechtstätigkeit westlich von Luck, südöstlich von Zloczow und im Karpathenvorland nahm zu. Bei Brzezany wurde ein russischer Erkundungsvorstoß zurückgewiesen.
Mazedonische Front:
In der Struma-Niederung räumten die Engländer mehrere Ortschaften, nachdem sie von ihnen in Brand gesteckt worden waren.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Keine besonderen Ereignisse

Berlin, 17. Juni, abends. (Amtlich.)
Von keiner Front sind besondere Ereignisse gemeldet.
1)

 

Erfolgreicher Luftschiffangriff gegen südenglische Festungen


Viktor Schütze

Berlin, 17. Juni. (Amtlich.)
Eins unserer Marineluftschiffgeschwader griff in der Nacht vom 16. zum 17. Juni unter Führung des Korvettenkapitäns Viktor Schütze wichtige Festungen Südenglands mit beobachtetem guten Erfolge an. Die Luftschiffe hatten erbitterte Kämpfe mit englischen See- und Landstreitkräften, sowie Fliegern zu bestehen. Hierbei wurde nach durchgeführtem Angriff "L 48" von einem feindlichen Flieger über See brennend zum Absturz gebracht, wobei mit der gesamten Besatzung auch der vorgenannte Befehlshaber den Heldentod fand. Die übrigen Luftschiffe sind wohlbehalten zurückgekehrt.

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Erfolge der U-Boote im Englischen Kanal

Berlin, 17. Juni. (Amtlich.)
Im Englischen Kanal wurden durch unsere U-Boote 5 große englische Dampfer, von denen drei bewaffnet und einer anscheinend ein Tankdampfer war, ferner 5 Segler und 8 Fischerfahrzeuge versenkt. (Folgen die Einzelheiten.)

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Fliegererfolg im Görzischen

Wien, 17. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
An der ungarischen Ostgrenze stellenweise Patrouillengeplänkel. Bei Brzezany wurden russische Erkundungsabteilungen zurückgewiesen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Österreichisch-ungarische Flugzeuggeschwader warfen im Görzischen auf die italienische Fassungsstelle Mossa mit Erfolg Bomben ab. Sonst nichts von Belang.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Chef des Generalstabes. 1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Der bulgarische Vormarsch an der unteren Struma

Sofia, 17. Juni. (Generalstabsbericht vom 17. Juni.)
Mazedonische Front:
Zwischen Wardar und Dojransee ging eine mit Maschinengewehren und Selbstladegewehren ausgerüstete englische Aufklärungsabteilung nachts gegen unsere vorgeschobenen Posten in der Umgegend des Dorfes Dakatli vor, wurde jedoch durch unser Feuer zum Rückzug gezwungen. Längs der unteren Struma besetzten wir die Ortschaften Elischan, Tschatschu, Ligovo, Christian, Osman Kamila und Kispekli.
Bei Ormanli, Ienikoei und Osman Kamila fanden Geplänkel zwischen unseren vorgeschobenen Posten und feindlichen Aufklärungsabteilungen statt. An der übrigen Front sehr schwaches Artilleriefeuer.
Rumänische Front:
Vereinzeltes Infanterie- und Artilleriefeuer bei Tulcea.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im Juni 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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