Der Weltkrieg am 13. April 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

Westfront 1. Weltkrieg: Deutsche Reserven während der Schlacht bei Arras
Deutsche Reserven während der Schlacht bei Arras

 Der deutsche Heeresbericht:

Angriffe bei Arras und St. Quentin abgewiesen

Großes Hauptquartier, 13. April. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 
Am Nordflügel des Kampffeldes bei Arras wurden Anfangserfolge starker englischer Angriffe auf Angres und Givenchy-en-Gohelle durch unsere Gegenstöße wettgemacht. Von der Straße Arras-Gavrelle bis zur Scarpe zweimal angreifende feindliche Divisionen wurden verlustreich abgewiesen. Südöstlich von Arras sind mehrere Angriffe, auch von Kavallerie, gescheitert. An den von Péronne auf Cambrai und Le Catelet führenden Straßen kleinere Gefechte bei Gouzeaucourt und Hargicourt. Das gestern auf St. Quentin und den südlichen Anschlußlinien liegende lebhafte Feuer dauerte an; es bereitete französische Angriffe vor, die auf beiden Somme-Ufern heute einsetzten; sie schlugen fehl. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: 
Der heftige Artilleriekampf längs der Aisne und in der westlichen Champagne dauert in wechselnder Stärke an. Vielfach vorfühlende Erkundungsabteilungen wurden zurückgewiesen; dabei blieben 100 Franzosen in unserer Hand. 
Im Westen verloren die Gegner 13, im Osten 2 Flugzeuge.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz und an der mazedonischen Front keine besonderen Ereignisse.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Kampfpause bei Arras - 
Artillerieschlacht an der Aisne-Front

Berlin, 13. April, abends. (Amtlich.)
Bei Arras keine Kämpfe; starkes Feuer nur bei Bullecourt.
An der Aisne-Front, besonders nördlich von Reims, dauert die Artillerieschlacht an. Bei Auberive (Champagne) scheiterte ein französischer Angriff
Im Osten nichts von Bedeutung.
1)

 

435 Handelsschiffe mit 861000 Tonnen im März versenkt

Berlin, 13. April. (Amtlich.)
Nach neu eingegangenen Meldungen sind weitere 61000 Brutto-Registertonnen feindliche und neutrale Handelsschiffe versenkt worden. Damit stellt sich das Märzergebnis der kriegerischen Maßnahmen der Mittelmächte schon jetzt auf 435 Handelsschiffe mit 861 000 Brutto-Registertonnen. - In dieser Zahl sind von der Beute S. M. Hilfskreuzers "Möwe" noch 11 Schiffe mit 49000 Brutto-Registertonnen enthalten, die übrigen Erfolge dieses Schiffes sind bereits früher in Anrechnung gebracht worden. Das endgültige Ergebnis des Monats März, das erst im letzten Drittel des April übersehen werden kann, wird sich noch etwas höher stellen, als eingangs angegeben.
Gegenüber den in der feindlichen wie auch in der neutralen Presse erschienenen phantastischen Behauptungen über unsere U-Boot-Verluste wird ausdrücklich festgestellt: In den beiden ersten Monaten der Seesperre sind 6 U-Boote verloren gegangen, eine Zahl, die durch den Zuwachs während des gleichen Zeitraums um ein Mehrfaches übertroffen wird, und die im Verhältnis zur Gesamtzahl unserer U-Boote überhaupt nicht ins Gewicht fällt.

  Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Lebhafter Geschützkampf im Karst

Wien, 13. April. 
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts von Belang zu melden.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Der Geschützkampf auf der Karsthochfläche und im Wippachtal ist bei guter Sicht andauernd lebhaft.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
 v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See: 
Am 13. d. M. vor Tagesanbruch griffen unsere Seeflugzeuge das Pumpwerk Codigoro im Po-Mündungsgebiete mit schweren Bomben an und erzielten mehrere Treffer. Alle Flugzeuge sind wohlbehalten zurückgekehrt. 

 Flottenkommando. 1)

 

General v. Stoeger-Steiner k. u. k. Kriegsminister


General d. Inf. Stoeger-Steiner v. Steinstätten

Wien, 13. April. (Meldung des Wiener k. u. k. Telegr.-Korresp.-Bureaus.)
Der Kaiser hat den General der Infanterie Stoeger-Steiner v. Steinstätten zum gemeinsamen Kriegsminister ernannt.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im April 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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