Der
Verlauf der Kämpfe bei Arras
Berlin,
11. April.
Im Raume von Arras, an und östlich der Linie Souchez-Neuville-Vitasse,
tobten auch gestern lebhafte Kämpfe. Wie selbst englische Berichte
betonen, wurde der englische Angriff bei Arras unter einem Einsatz von
Artillerie begonnen, der alles bisher Dagewesene übertrifft. Es wurde
auch Gas angeblasen. Durch die gutliegende und äußerst starke
englische Feuersperre wurden Teile der deutschen Besatzung in den vordersten
Gräben vollkommen abgeschnitten. Der Verlust beherrschender Höhenrücken
in der vordersten Linie, die vom englischen Artilleriefeuer systematisch
abgeriegelt worden waren, machte an einigen Stellen ein Ausweichen bis
zu 4 Kilometer notwendig. Die Geschütze, die dem nachstoßenden
Gegner überlassen werden mußten, wurden unbrauchbar gemacht
und gesprengt. Bei Givenchy-en-Gohelle an der Vimy-Höhe griffen die
Engländer gegen 3 Uhr nachmittags an, wobei sie kleine örtliche
Vorteile errangen. Ein englischer Angriff bei Farbus am Fuße des
Ausläufers der Vimy-Höhe, 2 Kilometer südöstlich des
Dorfes Vimy, scheiterte indessen vollkommen. Weiter südlich trugen
die Engländer seit Mittag schwere Angriffe unter Einsatz dichter
Massen und Sturmhaufen gegen unsere Linie an der Straße Arras -
Cambrai vor, die sämtlich ergebnislos verliefen und dem Gegner schwere
Verluste kosteten. Ein Engländernest wurde mit einem Verlust von
80 Toten für den Feind gesäubert. Südöstlich von Arras
versuchte der Feind eine schon im Herbst 1915 für ihn verhängnisvoll
gewordene Taktik zu wiederholen, indem er voreilig starke Kavalleriemassen
versammelte. Sie wurden durch gutliegende Feuergarben zersprengt. Auch
weiter südöstlich bei Bullecourt wurde der Angriff zweier englischer
Bataillone nach starker Artillerievorbereitung unter schweren Verlusten
restlos abgewiesen und Gefangene eingebracht. Aus dem Bericht von Sir
Douglas Haig geht hervor, welche besondere Wichtigkeit er den Vimy-Höhen
beimißt. Er durfte dort daher die schwersten Kämpfe erwarten.
Bezeichnend ist es, daß er seinem eigenen Bericht zufolge gerade
an dieser Stelle die kanadischen Hilfstruppen einsetzte.
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