Der Weltkrieg am 21. März 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Der 1. Weltkrieg: In Ham nach dem deutschen Rückzug in die Siegfried-Stellung
In Ham nach dem deutschen Rückzug in die Siegfried-Stellung
Aufnahme vom 21. März 1917

 Der deutsche Heeresbericht:

Sturmerfolg bei Monastir

Großes Hauptquartier, 21. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Bei Regen und Schneetreiben geringe Gefechtstätigkeit. 
Zwischen Arras und Bertincourt, nordwestlich von Ham und im Norden von Soissons zwangen unsere Sicherungen einzelne gemischte Abteilungen der Gegner zu verlustreichem Zurückgehen. 
Auf dem rechten Maasufer sind heute früh zwei Vorstöße der Franzosen am Fosseswald gescheitert. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Vorfeldgefechte ohne Bedeutung. 
Mazedonische Front: 
Teilangriffe der Franzosen bei Mizopole, Trnova und Rastani (westlich und nördlich von Monastir) wurden durch unser Feuer niedergehalten oder abgewiesen. 
Kürzlich in Feindeshand verbliebene Höhen nordöstlich von Trnova und bei Snegovo wurden von uns im Sturm zurückgewonnen. Der Gegner räumte darauf das Zwischengelände: seine nächtlichen Versuche, die Höhen wiederzunehmen, schlugen fehl. Im Cerna-Bogen brachte unser Artilleriefeuer einen Fesselballon brennend zum Absturz.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
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Erfolgreicher Vorstoß an der Beresina

Berlin, 21. März, abends. (Amtlich.)
Außer Gefechten im Somme-Oise-Gebiet keine besonderen Ereignisse.
Im Osten gelang ein eigener Vorstoß an der Beresina in vollem Umfange.
Nördlich von Monastir ist wieder gekämpft worden.
1)

 

Die Gesamtverluste der feindlichen Kriegsflotten

Berlin, 21. März.
Mit der Vernichtung des Schiffes der "Danton"-Klasse haben sich die Verluste unserer Feinde an Kriegsschiffen (einschließlich Hilfskreuzer und Hilfsschiffen) auf rund 850000 Tonnen Wasserverdrängung erhöht. Das ist soviel Kriegsschiff-Tonnengehalt, wie Rußland und Japan zusammen zu Beginn des Krieges besaßen oder nur 60000 Tonnen weniger als der Tonnengehalt der Flotte der Vereinigten Staaten, der drittgrößten der Welt, zu Anfang des Krieges.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Keine Ereignisse an den k. u. k. Fronten

Wien, 21. März.
Amtlich wird verlautbart:
Auf keinem der drei Kriegsschauplätze Ereignisse von Belang.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Die französische Niederlage bei Monastir

Sofia, 21. März. (Amtlicher Bericht vom 21. März.)
Mazdonische Front:
Zwischen Ochrida- und Prespa-See Ruhe. Auf der Tschervena Stena östlich vom Prespa-See und in der Gegend von Trnova, westlich von Bitolia, wurden zwei feindliche Angriffe, die nach heftiger Artillerievorbereitung unternommen wurden, mit blutigen Verlusten für den Feind abgewiesen. Nördlich von Bitolia versuchte der Feind nach langer Vorbereitung durch Trommelfeuer, zum Angriff überzugehen, wurde aber gleich anfangs durch unser Vernichtungsfeuer angehalten. In diesem Abschnitt gelang es am Nachmittag bulgarischen und deutschen Truppe n durch eine, durch heftiges Artilleriefeuer unterstützten Gegenangriff, die Franzosen aus früher verlorenen Gräben zu verjagen. Alle Gegenangriffe der Franzosen wurden abgeschlagen. 2 französische Maschinengewehre, 10 Schnelladegewehre und 28 französische Gefangene wurden eingebracht. Im Cerna-Bogen unterhielt der Feind mehrmals heftiges Trommelfeuer. Östlich der Cerna in der Umgegend von Budmirtzi versuchten zwei feindliche Kompagnien vorzugehen, wurden aber durch Feuer verjagt. Auf der übrigen Front nur von Zeit zu Zeit das gewöhnliche Artilleriefeuer. Längs des Bahnhofes und der Bahnlinie Dolni-Poroj-Budkovo für uns günstige Patrouillenscharmützel. Wir rieben eine englische Patrouille von 8 Mann und einem Offizier auf. - Auf der ganzen Front lebhafte Fliegertätigkeit.

 

Überführung des Zarenpaares als Gefangene nach Zarskoje-Selo

London, 21. März.
Das Reuter-Bureau meldet aus Petersburg:
Die Regierung hat angeordnet, daß der frühere Zar und seine Gemahlin als Gefangene betrachtet werden und nach Zarskoje Selo gebracht werden sollen. General Alexejew wird den Abgeordneten Bonsikow, Werschinine, Gribonmine und Kalinine, die nach Mohilew geschickt wurden, ein Detachement zur Bewachung des Zaren zur Verfügung stellen.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im März 1917

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

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