Der Weltkrieg am 2. Januar 1917

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - BULGARISCHER HEERESBERICHT

Luftkrieg 1917: Das bei Laon erbeutete englische Großflugzeug
Das bei Laon erbeutete englische Großflugzeug

 Der deutsche Heeresbericht:

Vormarsch auf Focsani und Fundeni - Die Russen auf Macin zurückgeworfen

Großes Hauptquartier, 2. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Armee des Generalfeldmarschalls Herzogs Albrecht von Württemberg:
Im Ypern-Bogen lebhafter Artilleriekampf. Englische Handgranatenangriffe wurden abgewiesen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz:
In der Champagne, im Argonner Wald und auf dem Ostufer der Maas drangen deutsche Stoßtrupps und Patrouillen in französische Gräben und kehrten mit Gefangenen und Beutestücken befehlsgemäß zurück.
Ein englisches Großflugzeug fiel in unsere Hand.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Unternehmungen russischer Jagdkommandos südlich von Riga, im Südwesten von Dünaburg und westlich von Stanislau blieben ohne Erfolg.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Südlich des Trotosultales gelangte der vielumstrittene Höhenrücken des Mt. Faltucanu durch frischen Ansturm in deutschen Besitz. Längs der aus dem Bereczker Gebirge zum Sereth führenden Täler warfen Angriffe den Feind weiter zurück. Unsere Truppen erstürmten beiderseits des Oitoztales mehrere Höhenstellungen. Soveja im Susitatal ist genommen. Russisch-rumänische Vorstöße wurden zurückgeschlagen, 300 Gefangene eingebracht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Die 9. Armee zwang den Russen, in scharfem Nachdrängen seine Nachhuten werfend, zu weiterem Rückzug. Vom Westen und Süden nähern sich deutsche und österreichisch-ungarische Truppen den Brückenkopfstellungen bei Focsani und Fundeni. Über 1300 Gefangene und viel Kriegsmaterial blieben in der Hand des unermüdlichen Verfolgers. Zwischen Buzaul und Donau hält der Gegner seinen Brückenkopf. Östlich von Braila, in der Dobrudscha, nahmen deutsche und bulgarische Truppen zäh verteidigte Stellungen des Russen und warfen ihn auf Macin zurück. In den Kämpfen zeichnete sich das pommersche Reserve-Infanterieregiment Nr. 9 aus.
Mazedonische Front:
Keine besonderen Ereignisse.

Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff.
1)

 

Nichts Besonderes an beiden Fronten

Berlin, 2. Januar, abends. (Amtlich.)
Im Westen und Osten nichts Besonderes.
1)

 

Die deutsche Antwort auf die nordischen Noten

Berlin, 2. Januar.
Auf die Noten, die hier am 29. vorigen Monats von den Gesandten Dänemarks, Schwedens und Norwegens übergeben worden waren, sind am 1. d. M. den Gesandten Antwortnoten zugestellt worden. Darin spricht die Kaiserliche Regierung vollstes Verständnis für die Beweggründe aus, die die drei Regierungen bei ihren Kundgebungen geleitet haben, verweist sodann auf die deutsche Note vorn 12. Dezember und auf die Beantwortung der Anregung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Antwortnoten schließen mit der Bemerkung, daß es von der Antwort unserer Gegner abhänge, ob der Versuch, der Welt die Segnungen des Friedens wiederzugeben, von Erfolg gekrönt sein würde.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 2. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Östlicher Kriegsschauplatz:
In der Dobrudscha wurde der Feind auf Macin zurückgeworfen. In der Moldau stehen die verbündeten Streitkräfte vor den Verteidigungslinien von Braila und Focsani. Der Südflügel der Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph machte gestern, namentlich im Raum von Paulesci und Soveja Fortschritte; unsere Truppen erstürmten hier und südöstlich Narja mehrere feindliche Stellungen. Bei Stanislau wurden russische Streifabteilungen zurückgewiesen.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der bulgarische Heeresbericht:

Lucoviza von den Bulgaren besetzt

Sofia, 2. Januar.
Mazedonische Front:
Schwaches Artilleriefeuer an einzelnen Frontabschnitten. An der Struma Patrouillengefechte. In der Gegend von Seres und Drama entfalteten feindliche Flieger eine erfolglose Tätigkeit.
Rumänische Front:
Nach einem äußerst erbitterten Kampfe warfen wir den hartnäckig widerstrebenden Feind aus der mächtig befestigten Stellung an der Cote 364 und der Cote 197 bei Lucovicza. Wir besetzten die ganze feindliche Stellung und Lucovicza. Der Gegner zog sich auf eine rückwärtige, gut befestigte Stellung zurück, die sich auf einer Linie 300 Schritte östlich von Macin und nördlich bis zur Cote 105 an der Donau erstreckt. Wir machten noch 217 Russen zu Gefangenen.

 

Der 1. Weltkrieg im Januar 1917

ZURÜCK   HAUPTSEITE   WEITER

 

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 5
Nationaler Verlag, Berlin (1917)

 

© 2005 stahlgewitter.com