Der Weltkrieg am 20. August 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Fortschritte der Offensive in Westmazedonien - Neue Erfolge in den Karpathen

Großes Hauptquartier, 20. August. 
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Nördlich der Somme flaute die Kampftätigkeit allmählich ab. Bei Ovillers dauerten Nahkämpfe noch bis zum Abend an, vereinzelte englische Angriffe sind nordwestlich von Pozières und beiderseits des Foureauxwaldes abgewiesen. Nach den jetzt vorliegenden Meldungen haben am 18. August mindestens 8 englische und 4 französische Divisionen am Angriff teilgenommen. 
Rechts der Maas wiederholte der Feind gestern abend seine Angriffe im Thiaumont-Fleury-Abschnitt. Er ist in das Dorf Fleury erneut eingedrunge,. im übrigen aber abgewiesen. Nordwestlich des Werkes Thiaumont und im Chapitrewalde blieben feindliche Handgranatenvorstöße ergebnislos. 
Englische Patrouillen wurden bei Fromelles und nordwestlich von Liévin zurückgeschlagen; wir machten bei Leintrey einige Gefangene. 
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Front des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: 
An der Beresina nordöstlich von Djeljatitschi wurden russische Übergangsversuche vereitelt. Beiderseits von Rudka-Czerwiszcze am Stochod ist das Gefecht mit feindlichen, auf das Westufer vorgedrungenen Truppen noch im Gange. In erfolgreichem Gegenangriff wurden hier 6 Offiziere, 367 Mann gefangengenommen und 6 Maschinengewehre erbeutet. 
Östlich von Kisielin warfen wir die Russen aus einigen vorgeschobenen Gräben. - Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich der Karpathen keine besonderen Ereignisse. 
Im Waldgebirge setzten deutsche Truppen sich in den Besitz der Höhe Kreta südlich von Zabie und wiesen starke feindliche Gegenangriffe an der Magura ab. 
Balkan-Kriegsschauplatz: 
Biklista (südlich des Prespasees) und Banica sind genommen. Nördlich des Ostrovosees ist die serbische Drinadivision von den beherrschenden Höhen Dzemaat Jeri und Meterio Tepesi geworfen; Gegenangriffe sind abgewiesen.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Zwei englische Kriegsschiffe durch ein U-Boot versenkt

Berlin, 20. August. 
Durch unsere U-Boote wurden am 19. August in den Gewässern der englischen Ostküste 1 feindlicher Kleiner Kreuzer und 1 Zerstörer vernichtet, 1 weiterer Kleiner Kreuzer und 1 Linienschiff durch Torpedotreffer schwer beschädigt. 

Der Chef des Admiralstabs der Marine. 1)

 

Der Pour le merite für General Sixt v. Armin


Sixt von Armin

Der kommandierende General des 4. Armeekorps General der Infanterie Friedrich Bertram Sixt von Armin ist mit dem Orden Pour le mérite ausgezeichnet worden. Die Führung dieses Korps übernahm Armin im März 1911, nachdem er 1908 Kommandeur der 13. Division geworden war. Damals vertrat er oftmals im Reichstag den Kriegsminister v. Einem. Er war im Juli 1903 als Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium zum Bevollmächtigten zum Bundesrat berufen worden und hatte im Reichstag durch sein parlamentarisches Geschick die Augen der Fachleute auf sich gezogen. Geboren am 27. November 1851, ist er bei Beginn des Krieges 1870 in das 4. Garderegiment eingetreten. 2)

 

Beförderung


Freiherr v. Watter

Stuttgart, 19. August.
Generalmajor Freiherr v. Watter wurde mit der Führung des württembergischen Armeekorps beauftragt und zum General der Infanterie befördert.
2)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 20. August. 
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz: 
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: 
Auf der Magura westlich von Moldawa wurden mehrere Angriffe abgeschlagen. Deutsche Truppen nahmen den Berg Kreta in Besitz. An den Nordosthängen der Crna Hora wird weiter gekämpft. Nördlich vom Tatarenpaß scheiterten stärkere Vorstöße des Gegners. Südlich von Horozanka zersprengte unser Geschützfeuer eine vorrückende russische Kolonne. 
Heeresfront des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: 
Bei Kisielin vertrieben deutsche Abteilungen den Feind aus einigen vorgeschobenen Gräben. Bei Rudka-Czerwiszcze, wo die Russen auf das westliche Flußufer vorgedrungen sind, ist ein Gegenangriff in erfolgreichem Fortschreiten. Der Gegner ließ 6 Offiziere, 367 Mann und 6 Maschinengewehre in der Hand der Verbündeten.
Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Keine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der 1. Weltkrieg im August 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
5. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)

2) "Dresdner Anzeiger" (1916"

 

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