Der österreichisch-ungarische
Heeresbericht:
Vergebliche
russische Massenstürme am Dnjestr
Wien,
15. August.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Westlich von Moldawa in der Bukowina und im Gebiet des Berges
Tomnatik machten unsere Angriffe weitere Fortschritte. Bei
Erstürmung einiger zäh verteidigter Stellungen wurden dem Feinde
600 Gefangene und 5 Maschinengewehre abgenommen.
Die südlich von Tartarow kämpfenden Bataillone bezogen, bei
Worochta durch überlegene russische Kräfte angegriffen, wieder
ihre Stellungen auf dem Tatarenpaß.
Bei Stanislau und südlich von Jezupol wies die Armee des
Generalobersten v. Köveß vereinzelte Vorstöße zurück.
Bei Horozanka, westlich von Monasterzyska, rannte der Feind den
ganzen Tag über gegen unsere Front an; er unternahm stellenweise
sechs und mehr Massenangriffe nacheinander, wurde aber überall
unter den schwersten Verlusten abgeschlagen. Südwestlich von Kozowa
vereitelten österreichisch-ungarische Truppen einen russischen
Vorstoß durch Gegenangriff. Auch bei und südlich von Zborow
blieben alle mit größten Opfern bezahlten Anstrengungen des
Feindes, in unsere Linien Bresche zu schlagen, völlig
ergebnislos.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Bei der Armee des Generalobersten v. Böhm-Ermolli ließ der Gegner
noch seiner südwestlich von Podkamien erlittenen, überaus
verlustreichen Niederlage von weiteren Angriffen ab.
Auch in Wolhynien keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Italiener setzten ihre Angriffe sowohl auf der Front
Salcano-Mern, gegen die Höhen östlich von Görz als auch im
Abschnitt südlich der Wippach bis Lokvica unaufhörlich mit großen
Massen fort, während sie die anschließenden Räume unter starkem
Artilleriefeuer hielten. Unsere Truppen schlugen alle Stürme blutig
ab und blieben - vielfach nach erbittertem Handgemenge - an der
ganzen Front im Besitz ihrer Stellungen. Der ostgalizischen und
dalmatinischen Landwehrinfanterie sowie dem bewährten
Honved-Infanterieregiment Nr. 3 gebührt ein hervorragender Anteil
am Erfolg des gestrigen Tages.
Auch bei Plawa und Zagora, dann an der Dolomitenfront auf der Croda
del Ancona wurden feindliche Vorstöße abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.
Der Stellvertreter
des Chefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See:
Ein Geschwader von Seeflugzeugen hat in der Nacht vom 14. auf den 15. eine
feindliche Batterie an der Isonzomündung, militärische Anlagen von Ronchi,
Vermegliano und Selz sehr erfolgreich mit Bomben belegt, Volltreffer erzielt und
Brände erzeugt. Alle Flugzeuge sind trotz heftigster Beschießung unversehrt
eingerückt.
Flottenkommando.
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