Der Weltkrieg am 29. Juni 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

Französisches 40-cm-Eisenbahn-Langrohrgeschütz
Ein französisches 40-cm-Eisenbahn-Langrohrgeschütz hat bei Harbonnières (Sommegebiet) Stellung bezogen
Aufnahme vom 29. Juni 1916

Der deutsche Heeresbericht:

Heftiger Artilleriekampf an der englischen Front

Großes Hauptquartier, 29. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz: 
Das Gesamtbild an der englischen und am Nordflügel der französischen Front ist im wesentlichen das gleiche wie am vorhergehenden Tage; die Vorstöße feindlicher Patrouillen und stärkerer Infanterie-Abteilungen, sowie auch die Gasangriffe sind zahlreicher geworden. Überall ist der Gegner abgewiesen, die Gaswolken blieben ohne Ergebnis. Die Artilleriekämpfe erreichten teilweise große Heftigkeit. 
Auch an unserer Front nördlich der Aisne und in der Champagne zwischen Auberive und den Argonnen entfalteten die Franzosen lebhaftere Feuertätigkeit, auch hier wurden schwächere Angriffe leicht zurückgeschlagen. 
Rechts der Maas fanden nordwestlich des Werkes Thiaumont kleinere Infanteriekämpfe statt.
Östlicher Kriegsschauplatz: 
Russische Angriffe einiger Kompanien zwischen Dubatowka und Smorgon scheiterten im
Sperrfeuer. Bei Gnessitschi (südöstlich von Ljubtscha) stürmte eine deutsche Abteilung einen feindlichen Stützpunkt östlich des Njemen, nahm 2 Offiziere, 56 Mann gefangen und erbeutete 2 Maschinengewehre, 2 Minenwerfer.
Balkankriegsschauplatz: 
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Schwere Kämpfe bei Kolomea

Wien, 29. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz: 
Bei Izwor in der Bukowina zersprengten unsere Abteilungen ein russisches Kavallerie- Regiment. Im Raume östlich von Kolomea erneuerte der Feind gestern in einer Frontbreite von 40 Kilometern seine Massenangriffe. Es kam zu erbitterten, wechselvollen Kämpfen. An zahlreichen Punkten gelang es dem aufopfernden Eingreifen herbeieilender Reserven, den überlegenen Gegner im Handgemenge zu werfen, jedoch mußte schließlich in den Abendstunden ein Teil unserer Front gegen Kolomea und südlich davon zurückgenommen werden In der Dnjestr-Schlinge nördlich von Oberty wiesen österreichisch-ungarische Truppen zwei überlegene russische Angriffe ab. In gleicher Weise scheiterten alle Versuche des Gegners, die westlich von Nowo-Poczajew verschanzten Abteilungen des Eperjeser Infanterie-Regiments Nr. 67 zu werfen. 
In Wolhynien verlief der Tag verhältnismäßig ruhig.
Italienischer Kriegsschauplatz: 
Gestern nachmittag begannen die Italiener einzelne Teile unserer Front auf der Hochfläche von Doberdo lebhafter zu beschießen. Abends wirkten zahlreiche schwere Batterien gegen den Monte San Michele und den Raum von San Martino. Nachdem sich dieses Feuer auf die ganze Hochfläche ausgedehnt und zu großer Stärke gesteigert hatte, ging die feindliche Infanterie zum Angriff vor. Nun entspannen sich, namentlich am Monte San Michele, bei San Martino und östlich Vermigliano, sehr heftige Kämpfe, die noch fortdauern. Alle Vorstöße des Feindes wurden zum Teil durch Gegenangriff abgeschlagen. Am Görzer Brückenkopf griffen die Italiener den Südteil unserer Podgorastellung an, drangen in die vordersten Gräben ein, wurden aber wieder hinausgeworfen. Zwischen Brenta und Etsch gingen feindliche Abteilungen verschiedener Stärke an vielen Stellen gegen unsere neue Front vor. Solche Vorstöße wurden im Raume des Monte Zebio, nördlich des Posinatales, im Brandtal und am Zugnarücken abgewiesen. In diesen Kämpfen haben unsere Truppen etwa 200 Gefangene gemacht. 
Südöstlicher Kriegsschauplatz: 
Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 29. Juni. (W. B.) 
Das Hauptquartier teilt mit: 
An der Irakfront nichts von Bedeutung. 
Nach zwei verzweifelten Angriffen gegen unsere Stellungen östlich Sermil überließen die russischen Streitkräfte, die kein Ergebnis erzielten und ziemlich große Verluste erlitten, uns am 27. Juni ihre befestigten Stellungen östlich Sermil und zogen sich in der Richtung auf Kerend, 10 Kilometer südöstlich Sermil, zurück. Unsere Truppen verfolgen den Feind.
Kaukasusfront: Kein bedeutendes Ereignis. Am 27. Juni nachmittags beschossen ein Panzerschiff, ein Monitor, zwei Torpedoboote wirkungslos die anatolische Küste und die Dardanellenstraße. Unsere Artillerie erwiderte das Feuer. Ein feindlicher Flieger, der aus der Richtung von Mytilene kam, wurde über Fotscha durch unser Artilleriefeuer vertrieben.
Sonst ist nichts zu melden.
2)

 

Die Einführung der Reichsfleischkarte

Berlin, 29. Juni. (Priv.-Tel.) 
Die bereits angekündigte Einführung der Reichsfleischkarte ist nunmehr vom Kriegsernährungsamt nach Beratungen mit Vertretern der Reichsfleischstelle für Stadt und Land im ganzen Reiche beschlossen worden. Die Einführung kann aber erst zum September erfolgen. Bis dahin soll durch Übergangsvorschriften auf eine einigermaßen gleichmäßige Deckung des Fleischbedarfs nach Möglichkeit hingewirkt werden. Wie das Kriegsernährungsamt dazu mitteilt, ist im Interesse unserer Fleisch-, Milch- und Butterversorgung eine möglichst große Einschränkung des Fleischverbrauchs während des Sommers dringend erwünscht.
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Das Ende der Londoner Seerechts-Erklärung

London, 29. Juni (Priv.-Tel.) 
Lord Robert Cecil teilte im Unterhause das Ergebnis einer zwischen der englischen und der französischen Regierung abgehaltenen Konferenz mit. Man kam dahin überein, es sei nicht wünschenswert, daß die beiden Verbündeten auch noch fernerhin die Londoner Deklaration teilweise als Gesetz anerkennten. Der König soll in dem Sinne unterrichtet werden, daß er die bereits erlassenen königlichen Verfügungen, die Änderungen in der Londoner Deklaration vornehmen, zurückziehe. Lord Cecil sprach den Wunsch aus, daß auch die anderen Verbündeten diesem Beschlusse zustimmen sollten.
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Casement zum Tode verurteilt


Sir Roger Casement

London, 29. Juni. (W. B.) 
Reuter meldet: 
Der Prozeß gegen Casement ist beendet. Casement ist des Hochverrats schuldig befunden und zum Tode verurteilt worden.
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Die Regierungserklärung des Kabinetts Boselli

Ministerpräsident Paolo Boselli
Paolo Boselli

Rom, 29. Juni. (Priv.-Tel.) 
In der Kammer hat gestern Boselli die Erklärung der neuen Regierung verlesen. Sie beginnt mit folgenden Sätzen: "Die Zeit gehört nicht dem Programm, sondern der Tat. Das Ziel des Kabinetts bezweckt vor allem in dieser wichtigen Stunde die großherzige Unternehmung, durch die die Rechte der Nationen und die Rechte der Zivilisation den Sieg erwarten und erlangen werden. Hierfür verfolgen wir das Werk enger und beharrlicher Solidarität mit unseren Verbündeten bis zum endlichen Triumph. Wir werden so fortfahren, hinsichtlich der auswärtigen Politik entschlossen auf dem Wege weiter zu gehen, der bereits mehrere Male eine sehr weitgehende Billigung des Parlaments und des Landes gefunden hat. Wir werden unsere energischen Anstrengungen der intensiveren Gestaltung und immer engeren Vereinheitlichung der militärischen Operationen auf den verschiedenen Schlachtfeldern Europas widmen, in einem vollkommenen Einverständnis mit unseren Verbündeten, in der Aktion der wirtschaftlichen Verteidigung gegen den Feind. Wir werden den Gang unserer Finanzen aufrecht erhalten in der vorsichtigen und starken Weise, die bis jetzt so gute Ergebnisse gezeitigt hat. Wir werden mit äußerster Kraft handeln mit allem, was dazu dienen kann, um unseren Forderungen und denen unserer Verbündeten mehr Nachdruck zu verleihen in allem, was die glühenden und mächtigen Gefühle des Landes fordern, in allem was den Beispielen von Glauben und Tapferkeit unserer wunderbaren Soldaten und unserer tapferen Seeleute entspricht. Um dieses Ziel der intensiveren Gestaltung des Krieges unter der Mitarbeit des Volkes zu erreichen, haben wir Männer der verschiedenen politischen Anschauungen vereinigt, die aber nur eine einzige Seele, einen einzigen Willen haben, wenn es sich um die höchsten Interessen der Nation handelt, die allen anderen in der jetzigen Stunde vorgehen müssen. Die Heftigkeit der politischen Kämpfe legt sich, wenn sich die Stimme des unsterblichen Vaterlandes erhebt. Jedermann muß sich heute zusammenschließen zur Eintracht, geleitet von unseren Überlieferungen, erleuchtet durch die Vision der Zukunft, die dem in den durch die Gründe seiner Existenz selbst und durch die Sprache gezeichneten Grenzen wieder hergestellten Italien ein neues und glühenderes bürgerliches Leben und eine größere Arbeitskraft geben wird. Wenn dieses Ziel erreicht sein wird, wird jeder seinen Platz in der politischen Arena wieder einnehmen. Die volle nationale Eintracht, die in das Land, in das Parlament und in die Regierung Vertrauen setzt, muß gefestigt und besiegelt werden durch alle Handlungen der öffentlichen Verwaltung. Alle Italiener sind vor uns gleich. Alle Parteien kämpfen und sterben in gleicher Weise für das Vaterland. Alle diejenigen, die in diesem große Kampfe ihre Herzen und ihre Gedanken dem Werke des nationalen Sieges weihen, sind von der vaterländischen Eintracht geleitet, aber denen gegenüber, die versuchen sollten, das Vertrauen des italienischen Volkes herabzumindern, indem sie ihre heiligen Pflichten gegen das Vaterland vergessen, muß sich die öffentliche Autorität wachsam und unbeugsam zeigen." 
Die Erklärung begründet sodann die Berufung von Politikern aller Parteien in das Kabinett und setzt die Ausgaben der neugeschaffenen Ministerien auseinander. Sie schließt wie folgt: "Alle Klassen der Bürger wetteifern an Tapferkeit und Opfermut. Unsere Kämpfer sehen unter sich den König, der alle Gefahren verachtend ein neues Beispiel der Tugenden seines Hauses gibt, indem er sein ganzes Herz Italien weiht, und der den Soldaten aller Teile seines Landes den Gruß Roms überbringt. Das von meinem erlauchten Vorgänger und Freunde präsidierte Ministerium hatte das Verdienst, den Krieg zu erklären, den die Seele des wiedererweckten Vaterlandes, idealisiert in der Erinnerung an bessere Jahrhunderte, mit einer glühenden und kühnen Begeisterung forderte, den Krieg, den das ganze italienische Volk mit unbezähmbarer Kraft und Freudigkeit unterstützt. Dieses Volk hat durch seine so verschiedenen Tugenden, durch die Beweglichkeit seines wahrhaft lateinischen Geistes die schlimmsten Strapazen überwunden, die schwersten Opfer ertragen, und es bewahrt das Bewußtsein, daß die strengste Disziplin eine wesentliche Bedingung ist für das Heil der Nation und die Freiheit der Bürger selbst. Unser Land ist bewundernswert, wir wollen es mit Rührung und Stolz sagen. Den verbrecherischen Unternehmungen des Feindes antwortet es mit Verachtung. Das klassische Venedig, gewohnt, sich ganz der Sache der italienischen Wiedererhebung hinzugeben, antwortet stolz mit den anderen Städten auf die letzten Luftangriffe, indem es den gleichen Mut zeigt wie die Bewohner der Gegenden, die heute geweiht werden durch die italienische Tapferkeit und die alles verloren haben außer ihrem vaterländischen Ideal. Das Vaterland wird sich dankbar zu erweisen wissen, indem es sich an die schmerzlichen Tage dieser Städte und Gegenden erinnert, die aufs schwerste heimgesucht werden durch die Wut des Feindes. Möge aus unserer Eintracht und aus der Eintracht der Nation sich eine bewundernde Ehrung für unsere Kämpfer ergeben, die zu Wasser und zu Lande heldenmütige Blätter der Geschichte schreiben und die alten epischen Taten wieder aufleben lassen. Nicht allein der heftige und mächtige Ansturm des Feindes hat sich schnell gebrochen an den Flügeln unserer Armeen, sondern er wurde auch bald vollkommen aufgehalten und energisch zurückgeschlagen. Jetzt nehmen unsere Soldaten, indem sie den Widerstand des Feindes besiegen, die Täler wieder und die rauhen Gipfel, die sie beherrschen. Sie rücken stürmisch vor und werden immer weiter vordringen, die Soldaten der nationalen Erlösung. Die italienische Fahne wird überall glänzen, wo sich italienische Gebiete befinden, jetzt und immer."
Die Kammer nahm jeden Satz der Erklärung mit lebhaftem Beifall auf. Der Schatzminister Carcano brachte sodann eine Vorlage ein über die provisorischen Budgetzwölftel bis zum 31. Dezember. Nach der Sitzung verlas Boselli im Senat dieselbe Erklärung.

Mailand 29. Juni. (Priv.-Tel.) 
Bosellis inneres und äußeres Programm erscheint zwar umfassend, jedoch anderseits in allgemeinen und unbestimmten Ausdrücken gehalten. Es fehlt jede positive Angabe über die Haltung der Regierung zu den aktuellen Fragen der äußeren Politik, namentlich über das Verhältnis zu Deutschland und das Vorgehen der Entente in Griechenland und die Ziele Italiens in der Levante. Die beiden letzten Punkte wurden übrigens in der Debatte von dem Linksliberalen Molina berührt, der sagte, Italien könne sich nicht mit dem endgültigen Besitze
der Zwölf Inseln und einer Konzession für die Adaliabahn begnügen, es müsse vielmehr eine Beteiligung an der Aufteilung der asiatischen Türkei fordern. Die Linie, die Bosellis Rede sonst enthielt, unterschied sich nicht im mindesten von Salandras Programm, so daß der allgemein bestehende Eindruck, Boselli werde die Politik des Kabinetts Salandra fortsetzen, deren wichtigste Träger er ja übernommen hat, durch die Programmrede verstärkt wird. Unmittelbar nach Boselli hielt Giacomo Ferri eine Rede, die mit heftigen Anklagen eine der in letzter Zeit in der Kammer häufigen Sturmszenen hervorrief. Ferri griff nachträglich das Kabinett Salandra und dessen Chef wegen der bekannten Äußerung an, die Tiroler Front hätte bei besserer Anlage den Österreichern widerstanden. Wenn man solche Anklagen vorbringe, müsse man den Mut besitzen, die schuldigen Generäle zu erschießen. Als die Kammer Lärm schlug, fuhr Ferri fort: "Wir sind die wahren Patrioten, nicht ihr, deren Söhne Drückeberger sind." Ein großer Tumult folgte dieser Beleidigung. Ferri schnitt auch das peinliche Thema an, wie sich der Katholik Meda als königlich italienischer Minister dazu stelle, wenn der Papst die Zulassung zur Friedenskonferenz verlange. 
Die Presse ist im allgemeinen mit dem Programm zufrieden.
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Die bulgarische Thronrede

Bulgarien Erster Weltkrieg: Ministerpräsidenten Radoslawow
Ministerpräsidenten Radoslawow

Sofia, 29. Juni. (W. B.) 
Die zweite außerordentliche Session der Sobranje wurde gestern nachmittag von dem Ministerpräsidenten Radoslawow eröffnet, der im Namen des Königs folgende Thronrede verlas: "Der Krieg, den Bulgarien zur Verwirklichung seiner Einheit führt, und die Ereignisse im Zusammenhang mit den militärischen Operationen gestatteten der Nationalversammlung der letzten außerordentlichen Session nicht, die im Budget 1916 und für 1916 beanspruchten Kredite für die befreiten und für ewige Zeiten erworbenen Gebiete zu beraten und zu bewilligen. Die Notwendigkeit, das Budget und die Kredite für die kommenden sechs Monate zu bewilligen, zwingt zur Einberufung einer zweiten, außerordentlichen Session der Nationalversammlung. Damit die wackere Armee die große Befreiungsarbeit vollende und die wertvollen Erwerbungen gegen den Feind schütze, muß sie schon in dieser außerordentlichen Session der Nationalversammlung mit Mitteln versehen werden, die für ihre Macht und Lebenskraft unentbehrlich sind. Überzeugt, daß Sie, durchdrungen von den höchsten Interessen des Vaterlandes, das für die nächsten sechs Monate ausgestellte Budget und die für diese Zeit zur Verwaltung von den neuen befreiten und von den neuen erworbenen Gebieten beanspruchten und für die Bedürfnisse der Armee notwendigen Kredite bewilligen werden, flehe ich den Segen Gottes auf Ihre Arbeiten herab und erkläre die zweite außerordentliche Session der 17. ordentlichen Nationalversammlung für eröffnet. Es lebe Bulgarien!"
2)

 

Der deutsche Besuch in Sofia

Sofia, 29. Juni. (W. B.) 
Im Saale der Handelskammer vereinigten sich gestern zu einem Festmahl zu Ehren der Abordnung des Reichstages die Spitzen der bulgarischen Geschäftswelt. In Erwiderung auf einen Trinkspruch, den der Vorsitzende der Festversammlung gehalten hat, gab der deutsche Abgeordnete Mayer einen Rückblick auf die Entwicklung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Bulgariens. Der Redner wies auf die ungemein reichen Naturschätze des bulgarischen Bodens hin, insbesondere auf die mineralischen Reichtümer, die der bulgarischen Industrie eine weit beträchtlichere Entwicklung als bisher versprächen. Er hob hervor, daß Bulgarien durch seine geographische Lage ausersehen sei, der große Vermittler zwischen dem Orient und dem Okzident zu werden. Er erklärte, daß Deutschland bereit sei, den wirtschaftlichen Aufschwung Bulgariens zu unterstützen, der sich nur durch die freie Entfaltung der bulgarischen Volkswirtschaft vollziehen könne; ebenso habe Bulgarien ein Interesse daran, daß Deutschland wirtschaftlich stark und auch auf diesem Gebiet ein mächtiger Verbündeter sei. Auf diese Grundlage der Freiheit und des gegenseitigen Beistandes wollten die Deutschen die wirtschaftlichen Beziehungen zu dem vergrößerten Bulgarien stellen.
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Der 1. Weltkrieg im Juni 1916

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TEXTQUELLEN:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)

2) "Frankfurter Zeitung" (1916)

 

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