Der Weltkrieg am 25. April 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT

 

Der deutsche Heeresbericht:

Gescheiterter französischer Angriff am "Toten Mann"

Großes Hauptquartier, 25. April.  
Westlicher Kriegsschauplatz:
Auf beiden Seiten war die Artillerie- und Fliegertätigkeit sehr lebhaft.
Westlich der Maas kam es nachts nordöstlich von Avocourt zu Handgranatenkämpfen. Ein in mehreren Wellen gegen unsere Gräben östlich der Höhe "Toter Mann" vorgetragener Angriff scheiterte im Infanteriefeuer.
Unsere Flieger belegten zahlreiche feindliche Unterkunfts- und Etappenorte ausgiebig mit Bomben. Ein gegnerisches Flugzeug wurde durch Abwehrfeuer bei Tahure abgeschossen und zerstört, ein anderes östlich der Maas, das, sich überschlagend, abstürzte.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Südöstlich von Garbunowka brach abermals ein russischer Angriff verlustreich zusammen. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff mit beobachtetem guten Erfolge die Bahn- und Magazinanlagen von Molodeczno an.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Englischer Flottenvorstoß gegen die flandrische Küste

Berlin, 25. April.
Am 24. April morgens erschienen vor der flandrischen Küste zahlreiche englische Streitkräfte, aus Monitoren, Torpedobootzerstörern, größeren und kleinen Dampfern bestehend. welche anscheinend Minen suchten und Bojen zur Bezeichnung von Bombardementstellungen auslegten. Drei unserer in Flandern befindlichen Torpedoboote stießen mehrfach gegen die Monitoren, Zerstörer und Hilfsfahrzeuge vor, drängten sie zurück und hinderten sie an der Fortführung ihrer Arbeiten. Trotz heftiger Gegenwirkung sind unsere Torpedoboote unbeschädigt geblieben. Die englischen Seestreitkräfte haben die flandrische Küste wieder verlassen.

Der Chef des Admiralstabs der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Abweisung italienischer Angriffe bei Doberdo

Wien, 25. April.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Am Südwestrande der Hochfläche von Doberdo ist nach Abweisung der italienischen Angriffe ziemliche Ruhe eingetreten. Nordwestlich von San Martino drangen eigene Abteilungen in die feindliche Stellung ein, nahmen Sprengungen vor, vernichteten die schweren Minenwerfer und kehrten nach Erfüllung dieser Aufgabe plangemäß wieder in ihre Gräben zurück. Im Abschnitt von Zagora kam es zu lebhaften Feuerkämpfen. Der Gipfel des Col di Lana stand zeitweise unter dem Feuer unserer schweren Mörser.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Revolutionäre Unruhen in Irland

Augustine Birrel
Augustine Birrel

London, 25. April.
Der Chefsekretär für Irland Birrel gab im Unterhause bekannt, daß gestern in Dublin schwere Unruhen ausgebrochen seien. Das Postgebäude sei gewaltsam eingenommen und die telegraphische Verbindung abgeschnitten worden. Soldaten seien während des Tages angekommen, die jetzt die Lage völlig beherrschten. Etwa 12 Personen hätten ihr Leben verloren, darunter 4 oder 5 Soldaten. 
1)

  

 

Weitere russische Truppenlandung in Marseille

Marseille, 25. April. (Havas-Meldung.)
Ein Postdampfer mit einer neuen russischen Truppenabteilung ist heute vormittag hier eingetroffen.
 1)

 

Der 1. Weltkrieg im April 1916

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1) TEXTQUELLEN:
Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)

 

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