Der Weltkrieg am 20. Februar 1916

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Eine englische Stellung am Yserkanal gestürmt

Großes Hauptquartier, 20. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Am Yserkanal nördlich von Ypern wurde die englische Stellung in etwa 350 Meter Frontbreite gestürmt. Alle Versuche des Feindes, in nächtlichen Handgranatenangriffen seine Gräben zurückzugewinnen, scheiterten. 30 Gefangene blieben in unserer Hand.
Südlich von Loos entspannen sich lebhafte Kämpfe; der Feind drang bis in den Rand eines unserer Sprengtrichter vor.
Südlich von Hebuterne (nördlich von Albert) nahmen wir bei einem erfolgreichen kleinen Nachtgefecht einige Engländer gefangen.
Im Luftkampf östlich von Peronne wurde ein mit zwei Maschinengewehren ausgerüsteter englischer Doppeldecker abgeschossen; die Insassen sind tot.
Unsere Flieger belegten zahlreiche Orte hinter der feindlichen Nordfront, sowie Lunéville mit Bomben.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Sawitsche (an der Beresina östlich von Wischnew) brach ein russischer Angriff in unserem Feuer zwischen den beiderseitigen Linien zusammen.
Logischin und die Bahnanlagen von Tarnopol wurden von deutschen Fliegern angegriffen.
Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

 

Flugplatz und Truppenlager von Furnes bombardiert

Berlin, 20. Februar.
Marineflugzeuge belegten am 20. Februar Flugplatz und Truppenlager von Furnes (südöstlich von La Panne) ausgiebig mit Bomben. Die Flugzeuge sind unversehrt zurückgekehrt.

Der Chef des Admiralstabs der Marine. 1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Durazzo im Halbkreis eingeschlossen

Wien, 20. Februar.
Amtlich wird verlautbart
Russischer Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
In den Judikarien steht unser Werk Carriola (bei Lardaro) unter schwerem Mörserfeuer. An der Isonzofront dauern die Geschützkämpfe fort.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Von Bazar Sjak wurde eine italienische Vorstellung genommen. Weiter südlich haben sich unsere Truppen nahe an die feindlichen Linien südöstlich von Durazzo herangeschoben.
An unserer Seite kämpfende Albanergruppen haben Berat, Ljusna und Pekinj besetzt. In diesen Orten wurden über 200 Gendarmen Essad Paschas gefangen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Feindliche Kriegsschiffe vor den Dardanellen beschossen

Konstantinopel, 20. Februar.
An der Dardanellenfront wurden am 18. Februar zwei feindliche Kriegsschiffe, die Sed ül Bahr und Tekke Burun beschossen, von mehreren Granaten unserer Batterien getroffen und mußten sich entfernen. Am 19. Februar zwangen gleichfalls unsere Batterien einen feindlichen Monitor, der die Höhe von Sed ül Bahr beschoß, dem Feuer zu weichen. Am 17. Februar bombardierte einer unserer Flieger ein bei Mudros ankerndes Transportschiff, in dessen Vorderteil ein Brand hervorgerufen wurde.

  

Der 1. Weltkrieg im Februar 1916

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

 

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