Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Abschluß
der vierten Isonzoschlacht
70
000 Mann italienische Verluste - Alle Stellungen fest in den Händen der
k. u. k. Truppen
Wien,
17. Dezember.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Unverändert Ruhe.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der küstenländischen Front haben die Italiener ihre großen
Angriffe, die nach verhältnismäßig kurzer Pause am 11.
November von neuem einsetzten, bis Ende des Monats andauerten und
noch in der ersten Dezemberwoche an einzelnen Stellen hartnäckig
fortgeführt wurden, bisher nicht wieder aufgenommen. Diese Kämpfe
können daher als vierte Isonzoschlacht zusammengefaßt werden.
Mehr noch als in den früheren Schlachten galten diesmal die Anstrengungen
des Feindes der Eroberung von Görz. Demgemäß waren schließlich
gegen den Brückenkopf allein etwa sieben italienische Infanteriedivisionen
angesetzt. Die Stürme dieser starken Kräfte scheiterten jedoch
ebenso wie alle Massenangriffe in den Nachbarabschnitten an der bewährten
Standhaftigkeit unserer Truppen, die den Brückenkopf von Görz,
die Hochfläche von Doberdo und überhaupt alle Stellungen fest
in Händen behielten. Durch die Zerstörung der Stadt wurde die
Bevölkerung schwer getroffen, auf die militärische Lage hatte
diese Äußerung ohnmächtiger Feindeswut keinerlei Einfluß.
In dem vierten Waffengang im Küstenland verlor das italienische Heer
nach sicheren Feststellungen 70000 Mann an Toten und Verwundeten.
Gestern wurde an der Isonzofront ein Angriffsversuch gegen den Nordhang
des Monte San Michele, an der Tiroler Front ein Angriff eines Alpinibataillons
auf den Col di Lana abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Südöstlich von Celebic vertrieben wir die Montenegriner
aus dem letzten Stück bosnischen Bodens, das sie noch besetzt gehalten
hatten. Unsere Truppen erreichten auch in diesem Raum die Taraschlucht.
Bijelopolje ist seit gestern nachmittag in unserem Besitz. Die k. und
k. Streitkräfte nahmen die Stadt in umfassendem Angriff nach heftigen
Kämpfen und brachten bis zum Abend 700 Gefangene ein. Die Verfolgung
des westlich von Ipek weichenden Gegners ist im Gange. Die Montenegriner
zünden auf ihrem Rückzug überall die von Moslims bewohnten
Ortschaften an.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
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