Der Weltkrieg am 25. Juli 1915

DEUTSCHER HEERESBERICHT - ÖSTERREICHISCHER HEERESBERICHT - TÜRKISCHER HEERESBERICHT

 

 Der deutsche Heeresbericht:

Der Narew auf der ganzen Front überschritten

Großes Hauptquartier, 25. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Im Ostrand der Argonnen sprengten wir ein Blockhaus des Feindes.
Bei Launois, südlich von Ban de Sapt, setzten sich die Franzosen in einem kleinen Teil unserer vordersten Gräben fest.
Die Festung Dünkirchen wurde mit mehreren Bomben belegt.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei der Armee des Generals v. Below fanden Kämpfe mit Nachhuten des Gegners statt. Gestern wurden weitere 6000 Gefangene eingebracht.
Bei Vorstößen an der Jesia südlich Kowno und in Gegend Dembowo, 10 Kilometer nordöstlich von Suwalki, wurden russische Gräben erobert.
Der Narew ist auf der ganzen Front von südlich Ostrolenka bis Pultusk überschritten. Südöstlich von
Pultusk nähern sich unsere Truppen dem Bug, südwestlich dieser Festung wurde trotz zähen Widerstandes des Feindes die Linie Nasielsk-Gzowo erreicht.
Westlich von Blonie wurden mehrere Stellungen des Gegners genommen und südlich von Warschau die Orte Ustanow, Lbiska und Jazgarzew erstürmt.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage bei den deutschen Truppen ist unverändert.

Oberste Heeresleitung.

Notiz: 
Die Orte Ustanow, Lbiska und Jazgarzew liegen etwa 25 km südlich des Mittelpunktes von Warschau, Gzowo liegt 10 km südlich Pultusk an der straße Pultusk-Serock.
1)

 

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Der vergebliche italienische Ansturm gegen Görz

Wien, 25. Juli, mittags.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Auf dem russischen Kriegsschauplatz verlief der gestrige Tag verhältnismäßig ruhig. Bei Iwangorod wiesen unsere Truppen einige schwache Vorstöße des Gegners ab. Südlich Krylow wurde ein russischer Übergangsversuch über den Bug vereitelt. Im übrigen ist die Lage unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Im Görzischen beschränkte sich der Feind gestern tagsüber auf starkes Artilleriefeuer. Verzweifelte Nachtangriffe gegen unsere Stellungen am Rande des Plateaus von Doberdo brachen wieder unter schweren Verlusten der Italiener zusammen und konnten an der Tatsache nichts ändern, daß der Ansturm gegen die küstenländische Front vergebens ist.

  Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

 

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 25. Juli. 
An der Dardanellenfront bei Ari Burun gegenseitiger Minenkampf. Am 24. Juli wurde die feindliche Landungsstelle beschossen. Bei Sed ul Bahr schwaches Feuergefecht. Unsere Artillerie zwang eine feindliche Haubitzenbatterie, westlich von Hissarlik vor unserem linken Flügel, ihre Stellung zu wechseln und brachte sie zum Schweigen, als die Batterie ihr Feuer wieder begann. Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung.

 

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Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus  
Band 2
Nationaler Verlag, Berlin (1915)

 

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