Rotterdam,
13. Juli.
Die englische Admiralität teilt mit, daß die Monitore "Severn"
und "Mersey" den deutschen Kreuzer "Königsberg" in
der Mündung des Rufidji am 4. und 11. Juli beschossen und gänzlich zerstört
haben.
Zu der Meldung der englischen Admiralität gibt das Reutersche Bureau noch
folgende Einzelheiten: Die Lage des Kreuzers "Königsberg" machte
den Angriff höchst mühsam. Nur Fahrzeuge mit geringem Tiefgang konnten
dicht genug herankommen. Nachdem ein Flieger genau den Platz festgestellt
hatte, wo das Schiff lag, dampften die Monitore am 4. Juli flußaufwärts
und eröffneten das Feuer. Die "Königsberg" antwortete sofort
mit gutgezielten schnellen Salven aus fünf Kanonen. Die "Mersey"
wurde zweimal getroffen. Eine Granate tötete 4 Mann. Da die "Königsberg"
ganz im Gesträuch lag, hatten die Flieger die größte Mühe festzustellen,
von wo aus geschossen wurde. Am Anfang des Gefechts wurde das deutsche
Schiff fünfmal getroffen. Nach dem sechsten Schuß meldeten die Flieger,
daß die Masten noch stünden. Dann traf eine Salve die "Königsberg",
so daß die Flammen zwischen den Masten aufschlugen. Dennoch feuerten die
Deutschen mit einer Kanone mit Unterbrechungen weiter. Schließlich schwieg
das Geschütz, entweder wegen Munitionsmangel oder weil es beschädigt war.
Die "Königsberg" war zwar nicht gänzlich vernichtet, aber doch
außerstande zu kämpfen. Am 11. Juli wurde die "Königsberg" in
einem zweiten Angriff ganz vernichtet. Die Kreuzer "Weymouth"
und "Pioneer" halfen den Monitoren durch Beschießen der an der
Küste aufgestellten Geschütze. Die "Weymoth" hatte zwei Verwundete.
(Anmerkung des W. T. B.: Von deutscher Seite liegen über die vorstehenden
Nachrichten noch keine Meldungen vor.)
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