Der
österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die
Besetzung von Tarnogrod
Wien,
18. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Nördlich Sieniawa sind unsere Truppen in der Verfolgung auf russisches
Gebiet vorgedrungen, sie erreichten die Höhen nördlich Kreszow,
die Niederung des Tanew und besetzten Tarnogrod.
Auch die zwischen dem unteren San und der Weichsel fliehenden russischen
Kräfte weichen an mehreren Stellen zurück. Cieszanow und die
Höhen nördlich des Ortes wurden genommen.
Im Berglande östlich Niemirow sowie in der Gegend bei Janow haben
sich starke russische Kräfte gestellt. An der Wereszyca wird gekämpft.
Unsere Truppen haben an einigen Stellen schon östlich des Flusses
Fuß gefaßt.
Südlich des oberen Dnjestr mußten die Russen nach heftigen
Kämpfen aus den Stellungen bei Litynia gegen Kolodruby zurückweichen.
Eigene Truppen haben in der Verfolgung die Mündung der Wereszyca
erreicht. Die sonstige Lage am Dnjestr ist unverändert.
Die Ostgruppe der Armee Pflanzer wies gestern zwischen Dnjestr und Pruth
acht Sturmangriffe der Russen blutigst ab. Der Feind, der verzweifelte
Anstrengungen machte, um unsere Truppen in die Bukowina zurückzuwerfen,
erlitt im Artilleriefeuer schwere Verluste und ging fluchtartig zurück.
8 Offiziere, 1002 Mann wurden gefangen, 3 Maschinengewehre erbeutet.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Bei neuerlichen Vorstößen an der Isonzofront erzielten
die Italiener ebensowenig einen Erfolg wie bisher. Bei Plava schlugen
unsere braven Dalmatiner Truppen vorgestern abend und nacht den Angriff
einer italienischen Brigade ab. Gestern griff der Feind nochmals an und
wurde wieder zurückgeschlagen. Im Angriffsraume wurden zwei piemontesische
Brigaden und ein Mobil-Milizregiment festgestellt. Die Verluste der Italiener
sind hier wie im Krngebiete sehr schwer.
Erneute feindliche Angriffe im Plöckengebiete und auf den Monte Coston
wurden
gleichfalls abgewiesen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v.
Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)
|